Raumkonstruktionen
Subjektiv-konstruktivistische Ansätze im Geographieunterricht
Raum ist neben Zeit eine existenzielle Kategorie unseres Lebens und stellt den genuinen Forschungsgegenstand der Geographie dar. Jedoch ist der Begriff „Raum“ nicht nur im Alltagsverständnis mit anderer Bedeutung belegt als in der Geographie, auch für die Geographie ist zu konstatieren, dass Raum mehrdeutig ist, aus fachlicher Perspektive also weiter ausdifferenziert werden kann. Als fachliches Konzept (und zugleich Basiskonzept) dienen dazu die sog. Raumkonzepte der Geographie, die unterschiedliche Perspektiven (oder: Blicke) auf den Raum umschreiben.
Am Lehrstuhl für Didaktik der Geographie bildet die theoretische, empirische und konzeptionelle Auseinandersetzung mit Raum und unterschiedlichen Raumkonzepten einen Arbeits- und Forschungsschwerpunkt. Im Einzelnen wurden bzw. werden folgende Forschungsprojekte von Mitarbeiter*innen des Lehrstuhls für Didaktik der Geographie durchgeführt:
- Die Rolle von Sprache und Bildern in der Konstruktion geographischer Weltbilder
- Urbanes Räumen – Von subjektiven Raumvorstellungen Jugendlicher und deren Relevanz hinsichtlich einer Befähigung zu Raumbezogener Handlungskompetenz
- Beliefs von angehenden Grundschullehrpersonen zu den Raumkonzepten der Geographie (Forschungsschwerpunkt Geolehrpersonen)
- Einstellungen von Schüler*innen zu den Raumkonzepten der Geographie (Forschungsschwerpunkt Lernvoraussetzungen)
Die Rolle von Sprache und Bildern in der Konstruktion geographischer Weltbilder
(Projekt aus Eigenmitteln)
Projektleitung:
Projektbeteiligte:
Projektstart: 1. April 2012
Projektende:
Abstract:
Als traditionell medienintensives Fach greift die Geographie auf solche Mittler zurück, die zu einem tieferen Verständnis von Räumen beitragen können. Entsprechend werden auch im Geographieunterricht Medien eingesetzt, die anschaulich sind und der Erkenntnisgewinnung dienen. Neben der Karte als einem wesentlichen geographischen Medium kommen auch Bilder, Filme, Karikaturen, Tabellen, Texte usw. zum Einsatz. Im Zuge eines linguistic turn ist jedoch die besondere Rolle der Sprache als einem raumkonstitutiven Medium – zunächst geographiespezifisch – noch wenig in den Blick geraten. Auch im schulischen Unterricht kann ein Bewusstsein dafür, dass Sprache nicht nur ein neutrales Mittel zur Kommunikation darstellt, für die (Re-)Produktion von Bedeutungen besonders im Sprechen über Räume und andere Lebenssituationen beitragen. Schülerinnen und Schüler sollen lernen, dass Medien stets nur selektive Bilder erzeugen bzw. Aufmerksamkeiten auf bestimmte Aspekte lenken können.
Publikationen:
Mit eigenen Augen, aber anders sehen. Bildliche Zugänge zu urbanen Entwicklungen am Beispiel des Stadtstrandes Nürnberg
In: Geographie heute 324 (2015), S. 36-40
ISSN: 0721-8400 :
SprachRäume - Ansätze der produktionsorientierten Literaturdidaktik als Impuls für den linguistic turn in der Geographie
In: GW-Unterricht : eine Zeitschrift des "Forums GW - Verein für Geographie und Wirtschaftserziehung" (2012), S. 38-51
ISSN: 2077-1517
URL: http://www.gw-unterricht.at/index.php/onlineausgaben/category/12-gwu126 , , :
Dat is Duisburg. Zur sprachlichen (De-)Konstruktion von Räumen
In: Praxis Geographie (2012), S. 18-20
ISSN: 0171-5178 , , :
Urbanes Räumen – Von subjektiven Raumvorstellungen Jugendlicher und deren Relevanz hinsichtlich einer Befähigung zu Raumbezogener Handlungskompetenz
(Projekt aus Eigenmitteln)
Projektleitung:
Projektstart: 1. Juni 2011
Projektende: 31. Mai 2015
Abstract:
Mit Raumbezogener Handlungskompetenz als übergeordnetem Ziel von Geographieunterricht ist die Fähigkeit gemeint, dass Schülerinnen und Schüler in der Lage sein sollen, ihr Lebensumfeld auf unterschiedlichen Maßstabsebenen zu verstehen sowie sich aktiv im Sinne eigenständiger Partizipation an dessen Gestaltung und Entwicklung zu beteiligen. Aus Gruppendiskussionen, die im Anschluss an eine Unterrichtsreihe mit Schülerinnen und Schülern einer 12. Jahrgangsstufe geführt wurden, konnten mittels dokumentarischer Methode unterschiedliche Schüler-Typen formuliert werden, die einen differenzierten Blick auf die Raumvorstellungen von Lernenden geben.
Publikationen:
Wie sich Jugendliche ihr Bild von der Welt machen. Oder: Vom Perspektivenwechseln auf beiden Seiten des Klassenzimmers
In: Geographie aktuell & Schule (2015), S. 33-38
ISSN: 2198-4549 :
Die Konstruktion (inter-)kultureller Räume als moralisch-ethische Urteile
In: Schwarz, I., Schrüfer, G. (Hrsg.): Vielfältige Geographien. Entwicklungslinien für Globales Lernen, Interkulturelles Lernen und Wertediskurse, Münster & New York: , 2014, S. 155-170 , :
Stadträume als gesellschaftlich hergestellte Räume
In: Praxis Geographie (2012), S. 4-6
ISSN: 0171-5178 , , :